In zwei Wochen ist es, soweit – die tekom-Tagung beginnt am 6. November 2013 in Wiesbaden. Mit dem nachfolgenden Video möchte ich Sie zu meinem Workshop „Zielgruppe – Wer ist das?“ einladen. Der Workshop wird zweimal angeboten. Mittwoch um 13.45 Uhr und Donnerstag um 15 Uhr. Ich freue mich auf Sie.
Viel Spaß beim Ansehen meiner Video-Einladung.
oder als Link
Ein Workshop und zwei Methoden
Im Mittelpunkt des Workshops stehen die Persona-Methode und die Was-macht-Wer-Matrix für die Zielgruppen-Analyse. Anhand eines Fallbeispiels können Sie diese ausprobieren. Wenn Sie gerne die Methoden an einem eigenen Fallbeispiel testen möchten, sind Sie eingeladen dieses mitzubringen.
Perspektivwechsel durch Persona
Persona ist ein imaginäres Modell einer Person mit sehr konkreten (Charakter-) Eigenschaften und Nutzungsverhalten. Es gilt fiktive Person(en) als Stellvertreter für tatsächliche Anwender, Leser zu entwickeln, um nutzergerecht zu schreiben. Dabei ist zu beachten, dass Persona lebensfähig sein müssen. Es dürfen keine statistischen Erfindungen wie 2,4 Kinder verwendet werden. Personas basieren auf Verhaltensmustern, mentalen Modellen und Zielen realer Anwender. Sie entstehen auf der Grundlage des gesammelten Wissens über reale Anwender. Beim Kreieren von Personas entwickeln sich häufig Gespräche über die imaginären Vertreter der Zielgruppe. Auf diese Weise entsteht ein lebendiges Bild im Kopf. Dabei ist es wichtig, dass Personas keine Karikaturen sondern Repräsentanten einer bestimmten Lesergruppe sind. Sie begleiten den Technischen Redakteur im gesamten Erstellungsprozess und stehen im Mittelpunkt aller Entscheidungen bezüglich Terminologie, Gliederung und Informationstiefe. Das Persona-Konzept fördert den Perspektivwechsel – weg von der Autorensicht hin zu den Zielen und Bedürfnissen der Leser.
Was-macht-Wer-Matrix
Die Was-macht-Wer-Matrix ist eine Tabelle, in der dokumentiert wird, wer welche Tätigkeiten mit dem Produkt durchführt. Ausgangspunkt ist die Frage „Was muss mit dem Produkt getan werden?“ Die Antworten werden in die erste Spalte der Tabelle eingetragen. Es empfiehlt sich, den Weg des Produktes von seiner Produktion bis zur Entsorgung nachzugehen. Im nächsten Schritt stehen Personen bzw. Personengruppen im Vordergrund. Die Antworten der Frage „Wer tut was?“ werden in die erste Reihe der Tabelle erfasst. Anschließend ist zu markieren, wer welche Tätigkeit ausführen muss oder kann und wer Tätigkeiten nicht ausführen darf. Damit verbunden ist der Aspekt, welche Person bzw. Personengruppe welche Informationen erhalten soll.
Mit Hilfe der entstandenen Was-macht-Wer-Matrix kann der technische Redakteur u. a. entscheiden: In welcher Form sind die technischen Informationen zu vermitteln? Sollen ein oder mehrere zielgruppenspezifische Dokumente entstehen?
Sowohl Personas wie auch eine ausgefüllte Was-macht-Wer-Matrix lassen sich wunderbar als Ausgangspunkt für Diskussionen z. B. mit den Produktverantwortlichen nutzen.